Auswahlkriterien für die Einführung von Barcodes

1D-BARCODES (eindimensional oder linear)
für eine relativ geringe Zeichenanzahl (bis etwa max. 25 Zeichen). Ist die Zeichenanzahl zu groß, muss das Lesegerät beim Scannen sehr weit vom Barcode entfernt werden, damit der Scannerstrahl den Barcode komplett überstreicht. Wird die Entfernung zu groß, reicht die Auflösung des Scanners nicht mehr aus. Für das Lesen von 1D-Codes können 1D- und 2D-Scanner verwendet werden.

  • Code 128 bietet große Informationsmöglichkeiten und löst damit heute den Code 39 mehr und mehr ab. Bei einer gleichzeitig hohen Informationsdichte können alle Zeichen zwischen ASCII 0 und ASCII 127 dargestellt werden. Umschaltzeichen am Anfang des Codes oder vor einem Block dargestellt (Zeichensatz A, B und C) ermöglichen die Verwendung gleicher Symbole für mehrere Zeichen. Z.B. können im Code 128 Zeichensatz C können nur die Ziffern von 0 bis 9 kodiert werden. Aufgrund dieser Einschränkung passen in ein Barcodezeichen (Modul) immer zwei Ziffern, während normalerweise nur ein Zeichen kodiert werden kann. Ein rein numerischer Code 128 benötigt daher deutlich weniger Platz als ein alphanumerisch kodierter Code 128. Sprechen keine anderen Faktoren dagegen, ist bei Neueinführung der Barcode-Technologie Code 128 die erste Wahl.
  • Code 39 ist ein älterer alphanumerischer Code, umfasst in der Standard-Version die Zeichen A Z, Ziffern 0 9 und die Sonderzeichen $%/+.- und ist wegen seiner großen Drucktoleranzen einfach herzustellen. Start- und Stoppzeichen werden jeweils durch ein * dargestellt. Aufgrund der Start/Stop-Zeichen ist ein Code 39, der ohne Prüfziffer eingesetzt wird, zwar nicht so unsicher wie ein Code 2 of 5 interleaved ohne Prüfziffer, eine Verwendung der Prüfziffer ist jedoch angeraten. Die erweiterte Version des Code 39 ermöglicht zwar die Kodierung der Kleinbuchstaben, hat jedoch eine geringere Informationsdichte.
  • Code 93 ist eine Weiterentwicklung des Code 39 und ähnelt mehr dem Code128. Der Code 93 erreicht bei alphanumerischer Kodierung die höchste Zeichendichte bei linearen Strichcodes, hat in Europa jedoch so gut wie keine Bedeutung.
  • Codabar stellt einen beschränkten alphanumerischen Zeichensatz zur Verfügung, wurde ursprünglich für den Einzelhandel entwickelt, jedoch schnell durch EAN und Code128 abgelöst.
  • Code 2 of 5 interleaved ist ein sehr kompakter Barcode. Der Zeichenumfang umfasst allerdings nur die Ziffern 0 – 9. Es ist jedoch ein unsicherer Code, bei dem mit einer erhöhten Fehlerrate gerechnet werden muss, besonders dann, wenn dieser Code ohne Prüfziffer und ohne Längenfixierung verwendet wird. Verwendet werden sollte dieser Code deshalb nur dann, wenn auf einer vorgegebenen kleinen Fläche kein Barcode eines anderen Typs mit der erforderlichen Zeichenanzahl untergebracht werden kann.

2D-BARCODES (zweidimensional)
sind für größere Informationsmengen (mehr als 25 Zeichen) geeignet. Die Informationen werden in Form von (weißen und schwarzen) Punkten in der Fläche kodiert. Es wird zwischen gestapelten Codes, Matrix-Codes, Punktcodes und einigen weiteren Sonderformen unterschieden. Der Ausdruck „zweidimensionaler Strichcode“ sollte vermieden werden, da das Teilwort „Strich-“ für die Balken des klassischen eindimensionalen Codes steht. 2D-Codes enthalten, mit Ausnahme von gestapelten Barcodes wie beispielsweise dem PDF417, keine Balken. Für das Lesen von 2D-Codes ist ein 2D-Scanner erforderlich. Am weitesten verbreitet sind Gestapelte Codes und Matrix-Codes. Steht ein 2D-Scanner zur Verfügung, sind echte Matrix-Codes die erste Wahl.

Gestapelte Codes

  • Codablock wurde zwischen 1990 und 1994 in Deutschland als gestapelte Variante aus den Standard-Strichcodes Code 39 und Code 128 entwickelt. Jede Zeile wird durch eine Zeilennummer angeführt und enthält eine bestimmte Anzahl Zeichen. Am Ende folgt eine Prüfsumme.
  • Code 49 ist ein gestapelter Code mit 3 Fehlerkorrektur-Verfahren und erfüllt daher erhöhte Sicherheitsanforderungen gegenüber anderen Kennzeichnungsverfahren.
  • Der PDF417 („Portable Data File“) kann max. 2000 Zeichen aufnehmen und bietet 10 Fehlerkorrekturstufen. Das Verhältnis Dateninhalt zur Größe ist im Vergleich zu DataMatrix sehr viel schlechter. PDF417 kann auch von Laserscannern, die keine Matrix-Codes erfassen können, wenn auch nicht besonders effizient, gelesen werden.

Matrix-Codes

  • Der QR-Code (Quick Response Code) ist weit verbreitet. Viele Smartphones mit eingebauter Kamera können diesen Code lesen. Es existieren 4 Fehlerkorrektur-Stufen. Bis zu 4000 alphanumerische Zeichen können kodiert werden. Größere Datenmengen können in bis zu 16 einzelne Codes aufteilen. Der Micro-QR-Code kann bis zu 35 Ziffern aufnehmen.
  • DataMatrix gewinnt zurzeit stark an Bedeutung, z.B. als elektronische Briefmarke und als Teile-Kennzeichnung in Luft- und Raumfahrt-Industrie und in der Medizin-Technik.
  • Der MaxiCode wurde 1989 von UPS zu Identifizierung, Verfolgung und Sortierung von Paketen entwickelt. Im Gegensatz zu anderen 2D-Codes hat er eine hexagonale Struktur.
  • Der Aztec-Code wird von der Deutschen Bahn, den österreichischen und schweizerischen Bundesbahnen für die Online- und Mobile-Tickets verwendet. Die US-Regierung verwendet diesen Code zum Speichern von biometrischen Daten bei der Ein- und Ausreise.